Mär 15 2013

Wie erreichen wir Kinder

© medienREHvier.de / Anja Brunsmann

Ein Bericht und ein Gedankenanstoß von Anton, wie man heute Kinder erreicht

Ich sitze gerade in einer Vorlesung zu Gemeindepädagogik. Das Thema des Vormittags: missionarische Kinderarbeit. Die Frage: Wie können wir die Kinder von heute mit dem Evangelium erreichen?

 

Die Frage bewegt auch uns als Mitarbeiter von Evangelium für Kinder e.V. schon länger. Fakt ist, dass viele Gemeinden und Mitarbeiter ähnliches erleben - es ist immer schwerer Kinder ohne Gemeindehintergrund langfristig in die Gemeinde zu integrieren, es wird immer schwerer sie zu erreichen. Viele Ansätze die vor 20 Jahren noch sehr effektiv waren, scheinen nicht mehr so zu funktionieren. Was ist der Grund dafür? 

Beziehungsnot ...

Das Thema ist sehr vielschichtig und nicht einfach mit einem neuen Konzept zu beantworten. Aber wenn wir auf der Suche nach Ursachen sind, fällt ein Stichwort immer wieder: Beziehung. Wahrscheinlich ist die „Beziehungsnot“ eines der größten Probleme von Kindern in Deutschland 2013. Es fehlt vor allem an der Fähigkeit in verbindlichen Beziehungen zu leben. Hier liegt ein entscheidender Ansatzpunkt unserer Arbeit. Viele Kinder dürsten nach bedingungsloser Annahme, nach echter Liebe und Menschen, die ihnen Orientierung geben. Wie begegnen wir dieser Not? 

Jesus als unser Vorbild ...

Wenn ich mich hinterfrage merke ich schnell, dass es nicht einfach ist verbindliche Beziehungen zu leben. Es strengt an, es macht verletzbar, es braucht viel Zeit und man sieht nicht sofort dir Früchte seiner Mühe, aber es lohnt sich. Das Beste Beispiel dafür ist unser Herr Jesus selbst. Oft liest man in den Evangelien wie er sich bewusst Zeit für Einzelne nimmt. Er sieht die individuelle Not eines blinden Bartholomäus, eines ausgeschlossenem Zachäus und einer verachteten Samariterin. Er nimmt sich Zeit ihre Geschichten zu hören, sie zu trösten, zu ermahnen und ihnen die gute Botschaft von Gottes Reich weiterzugeben.

 Wir brauchen mehr Zeit ...

Zeit - genau hier liegt der Knackpunkt. Viele Mitarbeiter haben wenig Zeit: Arbeit, Familie, Gemeinde - alles braucht viel Zeit. Ich will keine Vorwürfe machen, ich möchte nur eine Frage aufwerfen: Wie können wir unsere Arbeit so gestalten, dass wir mehr Zeit für die Kinder haben? Wie schaffen wir es ihrer Not an verbindlichen Beziehungen zu begegnen? Wir dürfen hier von Jesus lernen und ihn bitten, dass er uns für unsere Arbeiten hilft, Kindern in ihren persönlichen Nöten zu begegnen.

Jesus ist die Hoffnung ...

Wir sollten den Entwicklungen unserer Gesellschaft nicht nur mit Angst und Schwarzmalerei begegnen. Jesus kam als Licht in diese dunkle Welt, er ist die Hoffnung, die die Kinder in Deutschland 2013 brauchen. Und wir sind sein Leib, der dieses Licht und die Hoffnung zu den Kindern bringen darf.